Nach einer langen Pause möchten wir euch endlich wieder in den Alltag unserer
Inklusionsbotschafter mitnehmen.

Während ihr diesen Text lest, macht unser Stargast wahrscheinlich ein kleines
Nickerchen, denn die Nachtschicht steckt ihm noch in den Knochen. Wisst ihr schon,
wen wir meinen könnten? Die Rede ist von unserem Felix Beisenwenger!

Das Treffen mit Felix fand vor einigen Wochen statt, als die Sonne noch heiß vom
Himmel herunter brannte trafen sich Hannes und sein Assistent Michi mit Felix bei
Annette auf der Terrasse. Und Felix hat uns mit viel Begeisterung so Einiges von sich
und seinem Leben erzählt:

Felix ist 27 Jahre alt und hat nach langer Suche eine nagelneue Wohnung in Bad
Boll gefunden, in der er sich sehr wohl fühlt. Dort hat er Assistenten, die ihn beim
Kochen, Bügeln oder Wäschewaschen unterstützen.

Seit elf Jahren arbeitet Felix in der Bäckerei Kalik, wo er damals nach der Schule
sein Praktikum absolviert hat. Die Bäckerei hat ihn danach direkt in ein
sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis übernommen. Er arbeitet dort fast
täglich von 23.30 bis 7.15 Uhr – wow, das ist nicht Jedermanns Sache! Zwar kann er
von Freitag auf Samstag sowie von Samstag auf Sonntag ausschlafen, allerdings
muss er Sonntagnacht wieder auf den Beinen stehen, damit die Kunden am
Montagmorgen ihre Leckereien genießen können.

Felix reitet zu seiner Arbeit;)

Felix kann eigentlich so ziemlich alles backen – von Zwetschengenkuchen und fränkischer Apfelkuchen über Speckfladen, Käsestangen und Weißbrotkapseln bis
hin zu allerlei Teigmischungen wie Brezelteig oder Körnermischungen. Auch lecker
belegte Pizzen sind kein Problem für ihn. Dabei benötigt er eigentlich keine
Unterstützung, sondern geht seinen Aufgaben selbstständig nach. Falls er doch
einmal Hilfe brauchen sollte, wendet er sich an seine Kollegen, die natürlich sofort
zur Stelle sind.

Felix macht die Arbeit in der Bäckerei großen Spaß, dennoch würde er sich über
einen Schichtwechsel freuen, da er ja nun schon seit über zehn Jahren die
Nachtschicht meistert – und das ist ganz schön anstrengend. Erst vor einigen
Wochen hatte er seinem Chef mitgeteilt, dass er gerne in die Tagschicht wechseln
würde. Sein Chef ist für ihn ein Freund. Obwohl er schon fünf verschiedene
Arbeitgeber in unterschiedlichen Praktika kennenlernen durfte, war noch keiner so
nett und freundlich zu ihm! Und die Betriebsausflüge sind jedes Jahr aufs Neue ein
Highlight.

Beim Brasilianer in Stuttgart

Wenn Felix einmal nicht in der Backstube steht, kocht er gerne, geht in’s Kino oder
setzt sich am Wochenende gemütlich mit Freunden in eine Bar. Er wird übrigens als
Feinschmecker bezeichnet und traut sich auch gerne an aufwendigere Gerichte. Sein
momentanes Lieblings-Kochbuch heißt: „Genussvoll Essen trotz Gicht“. Früher wollte
er sogar Pizzabäcker werden und sein eigenes Restaurant eröffnen. Wer weiß, was
die Zukunft bringt – wir bleiben auf jeden Fall gespannt!

Felix mit seinem Lieblingsbuch 

Nach einer langen Arbeitswoche chillt Felix manchmal auch einfach auf dem Sofa.
Samstags geht er gerne mit seinem Hund Herr Frodo laufen.

Hund Frodo mit Felix und seinem Vater

Auch Treffen mit seiner Familie dürfen nicht zu kurz kommen. Sein Vater ist Gärtner und seine Mutter
arbeitet bei der AOK. Zusammen gehen sie gerne Rehkitze suchen. Dabei
scheuchen sie die süßen Babys über die Wiese, bevor der Mähdrescher kommt. Als
Verpflegung nehmen sie an solchen Tagen Bier, Wurst und Wasser mit – was will
man mehr?

Portrait von Felix‘ Schwester Anna

Wenn Felix einmal nicht in der Backstube steht, kocht er gerne, geht in’s Kino oder
setzt sich am Wochenende gemütlich mit Freunden in eine Bar. Er wird übrigens als
Feinschmecker bezeichnet und traut sich auch gerne an aufwendigere Gerichte. Sein
momentanes Lieblings-Kochbuch heißt: „Genussvoll Essen trotz Gicht“. Früher wollte
er sogar Pizzabäcker werden und sein eigenes Restaurant eröffnen. Wer weiß, was
die Zukunft bringt – wir bleiben auf jeden Fall gespannt.

Wie ihr seht, ist Felix ein perfektes Beispiel dafür, dass eine tolle Arbeitsstelle auch
ohne schulischen Abschluss möglich ist. Er war sogar schon oft in Zeitungen und
einmal sogar in einem Film zu sehen, da viele seinen Werdegang besonders finden –
heutzutage gibt es leider immer noch zu wenige Betriebe, die inklusive Arbeiter
übernehmen. Aber umso schöner, dass Felix diese Möglichkeit nutzen konnte.
Auf seiner aktuellen Situation ruht sich unser Inklusionsbotschafter allerdings
trotzdem nicht aus, denn Zukunftspläne werden schon fleißig geschmiedet. Felix war
nämlich schon einmal in Brasilien, möchte aber unbedingt noch in die USA und nach
Thailand.

Felix in Brasilien  

Bei einem so fleißigen und motivierten jungen Mann sind wir uns ganz
sicher, dass das nicht nur ein Traum bleiben wird und freuen uns schon auf die
Fotos!
Und was wir jetzt noch nachschieben dürfen: Es hat tatsächlich geklappt- Felix
Arbeitszeiten haben sich mittlerweile geändert und er hat keine Nachtschicht mehr.